Hallo!
Mein Name ist Jenin Alea.

Woher meine Namen kommen? Nun ja, Jenin war ein Name, den sich meine Eltern vor meiner Geburt am 04.06.1999 ausgedacht hatten.

Zunächst dachten sie auch an so Namen wie Zoe, Leonie, Lea .... und andere zu dieser Zeit "moderne" Namen. Andererseits lasen sie bald täglich auch diese Namen in den Geburtsanzeigen und stellten sich vor wie mein Name in der Schulklasse aufgerufen, und 4 andere Mädchen mit aufstehen. Dieser Gedanke war meinen Eltern wohl recht zuwider, und so suchten sie weiter nach einem anderen Namen für mich.

Dann gab es in einer Vorabendserie im ZDF ein Baby. "Alle meine Töchter", hieß die Serie. Nuja, hier kam eine neue Erdenbürgerin auf unsere Welt, und dessen Name lautete Jenin.
Hmm,.. dachten meine Eltern, ein netter Name, und eigentlich auch recht selten. Mein Name stand fest. Jenin sollte es sein. Überzeugt, dass dieser Name existent und real ist ( warum soll sich eine Autorin Namen aus den Fingern saugen) enterten meine Eltern dann ein paar Tage nach meiner Niederkunft das Standesamt, um mich als vollwertiges Mitglied der Republik erklären zu lassen. Doch was war da? Der Name wurde nicht anerkannt. Frust tat sich auf, aber ersatzweise und vorbereitet wurde ein Zweitname genannt. Jenin - Maria sollte es dann sein. Doch auch Maria wurde wegen nicht eindeutiger Geschlechtszuweisung als nicht zulässig erklärt. Mit dem Hinweis, dass der Vater ja auch drei Vornamen sein Eigen nennt, sollte dann noch ein dritter Name angefügt werden.
Hier aber platzte meinen Eltern die Hutschnur, und sie vertagten meine standesamtliche Registrierung.
Ja, sie waren sich sicher,.... den Namen Jenin gibt es. Kurzerhand rief mein Papa beim ZDF an, um Nachforschungen bezüglich meines Namens anzustellen. Das ZDF verwies ihn an die Produktionsfirma, wo er dann auch anrief. Denen tat das Ganze sehr leid, bedauerten aber akut nicht helfen zu können, und verwiesen Papa ans Set. Dort wusste man auch nichts, nahm sich aber der Sache an, und versprach mit der Autorin Rücksprache zu halten.
Am selben Tag rief die Rechtsabteilung der Produktion zurück, und bedauerte uns mitteilen zu müssen, dass sich die Autorin den Namen doch nur aus den Fingern gesogen hatte. Der Filmvater des Filmkindes Jenin hieß Jens und verstarb vor der Geburt, sodass sein Name "verweiblicht" wurde, und dem Kind in Gedenken an ihm verliehen wurde. Gleichzeitig erklärte die Rechtsabteilung, dass nach ihrem Wissen bereits sechs Kinder mit dem Namen Jenin inklusive Zweitnamen bei Standesämtern gemeldet sind, und sie uns bei weiteren Problemen behilflich sein mögen. Zudem fragten sie nach, ob sie unsere Daten für eine evtl. spätere Dokumentation speichern dürften.

Nunja, bis heute hat sich niemand bei mir gemeldet.
Nun standen meine Eltern weiterhin vor dem Problemen einen Namen für mich zu finden, wenn auch nur einen amtlich zugelassenen Zweitnamen.
Nach dem wälzen von Namensbüchern, Internetseiten und sonstigen Namenregistern blieben meine Eltern bei einem Namen hängen. Zugegeben, es war die Kurzform eines Namens, dessen Ursprungsnamen sie mir sicher nie gegeben hätten. Immerhin rufen sie mich auch ab und an Eule. Lieb gemeint von denen, und eine Verniedlichung meines Zweitnamens.
Aber zugegeben! Also als geprüfter, zulässiger Zweitname hatten meine Eltern Alea ausgesucht, und diesen Namen auch ohne Schwierigkeiten beim Standesamt genehmigt bekommen. Alea ist vom Namensursprung die Kurzform von, jetzt festhalten, Eulalia! Daher auch die Liebkosung "Eule". Ich gebe zu, die Kurzform ist mir auch lieber.

Nun, am 04.06 im Jahr des unvermeidbaren Millenniums wurde ich geboren. Nostradamus behielt zum Glück Unrecht, und die Jahrtausendwende habe ich ohne Probleme überstanden.
Bei meiner Geburt gehörte ein Hund, ein Rhodesien Ridgeback Namens "Shari" (eigentlich ja Ashari) zu meiner Familie. Leider verstarb dieser Hund ca. 4 Wochen nach meiner Geburt. Meine Eltern wollten aber nicht tierlos sein, und somit suchten sie alsbald nach einem neuen Gefährten.
Sie waren, und sind sich immer noch sicher, das ein aufwachsen mit einem Haustier positiv auf die soziale Entwicklung eines Kindes Einfluss nehmen kann. So machten sie sich auf die Suche, und wurden bei Familie Kuhn fündig.
Karla, ein Mix aus Husky und irgendwas wurde aus Spanien gerettet, war 12 Tage nach mir geboren, und gefiel meinen Eltern, sodass Karla alsbald zu unserer Familie gehörte. Zusammen haben wir im Hundekorb gelegen, Essensreste leckte sie mir aus den Mundwinkeln, und ich konnte und kann alles mit ihr machen.
Nebst Freundin und Spielgefährte ist sie auch heute noch meine engste Vertraute. Seltsam, und gleichzeitig beruhigend ist auch der Schutz, den sie mir bietet. Bei komischen Situationen mit fremden Menschen stellt sie sich immer schützend vor mich.
Ich bin oft mit spazieren gewesen, und so habe ich dann auch früh gelernt, viel auf meinen Füßen zu laufen. Wind und Wetter habe ich so kennen gelernt, und vielleicht darum war ich bis zu meiner Kindergartenzeit recht vor Erkältungen gefeit. Ich denke schon, dass mich die viele frische Luft, mit Mutti am Stall, oder mit Papa mit dem Hund raus, recht resistent gegen Erkältungen und sonstigem gemacht hatte.

So vergingen die ersten Monate und Jahre meines noch jungen Lebens.
2003 kam ich dann endlich in den Kindergarten. Eigentlich wollte ich schon ein Jahr früher dahin, aber die Plätze waren rar gesät, und somit war ich eben etwas später dran. Es machte Spaß, dort zu sein, und nach einer Weile war ich schon sauer, dass ich mittags um 12:15h wieder nach Hause musste. Lieber währe ich den ganzen Tag mit meinen neu gewonnenen Freunden dort geblieben.

Zeitweise konnte ich nachmittags wieder dahin. 2004, nach den Sommerferien bekam ich dann einen Ganztagesplatz und wurde Vorschulkind. Das hieß: Mittagessen im Kiga und bis 16:00h dort bleiben können. Fand ich schon toll.
Zum Erntedankfest durfte ich dann für einen kleinen Auftritt beim Erntedankgottesdienst etwas auswendig lernen, was ich beim Gottesdienst in "meiner Kirche" aufführen durfte.

"Aus Mehl habe ich Brot gebacken, und Brötchen, die beim kauen knacken. Dazu noch Plätzchen, Torten, Kuchen, wer möchte, darf sie auch versuchen".